Die Heizung war der schwierigste Entscheid

Aus einem verwinkelten 40er-Jahre-Haus entstand in Burgdorf ein energieeffizientes, komfortables und lichtdurchflutetes Zuhause für eine junge Familie.

«Wir sind nicht besonders Öko» 

Als die junge Familie von Hanna Marti und Robert Künzle vor drei Jahren ein Einfamilienhaus aus den 40er-Jahren in Burgdorf kaufte und sich an das Sanierungsprojekt wagte, stand nicht nur die Reduktion des Energieverbrauchs im Vordergrund. Hausbesitzerin Hanna Marti ergänzt: «Wir wollten uns wohlfühlen, genug Platz haben für die Kinder und einfach einen zeitgemässen Standard.» Das Haus war noch im Originalzustand, wichtig war ihnen auch der Erhalt der Bausubstanz.

Beratungs- und Wissensbedarf

«Wir waren in Sachen Renovation ziemlich unbedarft.» Dem Paar erschloss sich eine unbekannte Welt: Abends wurden Heizsysteme verglichen, Architekturhefte studiert, Internet-Recherchen getätigt. Und immer wieder budgetiert. Dabei wuchsen auch die Zweifel: Bei der günstigen Gasheizung bleiben oder doch ein modernes, aber teures System? Solarziegel hätten das Budget gesprengt, Solarpanels kamen ästhetisch nicht in Frage, eine Erdsonde war im Quartier wegen des Grundwassers nicht erlaubt. Als beste Alternative resultierte die Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Luft-Wasser-Wärmepumpe als beste Alternative

«Der schwierigste Entscheid war die Heizung.» Auch wegen der Konsequenzen. Für eine Wärmepumpe muss die Dämmung wirklich sehr gut sein, und es braucht genügend Fensterflächen für die natürliche Sonnenwärme sonst wird es möglicherweise nicht warm genug, oder die Stromrechnung explodiert im Winter, wenn es länger kalt und neblig ist. «Ich hatte Angst, dass wir im Winter frieren und die Pumpe zu laut ist.» Hanna Marti und Robert Künzle setzten sich extra in einen fremden Garten und lauschten den Tönen der dortigen Wärmepumpe, die sie aber kaum hörten.

Hoher Komfort, tiefe Energiekosten

Dem Architekturbüro Huggler ist es zu verdanken, dass heute ein modernes, energieeffizientes und lichtdurchflutetes Einfamilienhaus dasteht. Eines, in dem sich die Familie rundum wohlfühlt. Im Sommer wird es nicht zu heiss, im Winter bleibt es angenehm warm. «Und wir bezahlen deutlich weniger für Heizung und Elektrizität im Vergleich zu unserer früheren schlecht isolierten Mietwohnung.» Der Architekt war auch die treibende Kraft, die auf das Gebäudeprogramm hinwies und dafür sorgte, dass die entsprechenden Fördergelder für das Vorzeigeprojekt flossen.

Massnahmen Gebäudehülle

Dach/Terrasse 260 mm Glaswolle
Fassade/Aussenwand Mauerwerk, 140 mm EPS / XPS
Gleich wie OG/DG - siehe oben, 140 mm EPS / XPS
Estrichboden, Kellerdecke/Boden EG Betonboden zu Keller, 140 mm EPS / XPS

Massnahmen Gebäudetechnik

Heizung Vor der Erneuerung: Ölheizung
Nach der Erneuerung: Wärmepumpe Luft/Wasser

Wirtschaftlichkeit

Investitionen der Erneuerung ~ CHF 86'700
Förderbeiträge inkl. Steuerabzüge ~ CHF 37'100
Eingesparte Energie- und Betriebskosten (Barwert) ~ CHF 48'900

Berechnungsgrundlage: Grobe Schätzung Fachperson.

Jährlicher Energiebedarf

Vor der Erneuerung ~ 97,0 kWh / m2 EBF
Nachher ~ 38,0 kWh / m2 EBF

Berechnungsgrundlage: Schätzung aufgrund U-Wert Berechnung Einzelbauteile